Wer langsam geht, hat mehr vom Weg!

Ein Plädoyer für die „richtige“ Geschwindigkeit, Gelassenheit und Langsamkeit!

„Ich muss gerade noch schnell…“

„Ich will es aber nicht, wenn ich warten muss!“

„Warum dauert das so lange mit dem Abnehmen?“ Meine Antwort: es dauert so lange, wie es dauert!

Wir können das nur geringfügig beeinflussen über den Punkt hinaus, wo wir beginnen uns anders zu ernähren und einen anderen Lebensstil zu pflegen. Danach liegt es in der Hand der Biologie! Wir können den Prozessen unseres Körpers auf die Sprünge helfen, aber das verändert es nur graduell. Klar können wir uns Abnehmspritzen geben: Mit den bekannten Nebenwirkungen wie Abhängigkeit und Rückfall sobald wir das Zeug nicht mehr nehmen und anderer, die wir noch gar nicht kennen können. Und wer glaubt dadurch gesünder zu werden und länger zu leben, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

Viele sind nicht mehr bereit den Dingen die Zeit zu geben, die sie brauchen, um sich zu entwickeln. Als würde das Gras schneller wachsen, wenn man daran zieht. Wir rennen der natürlichen Zeit gewissermaßen davon. Zur Erinnerung: die natürliche Zeit ist durch Tageszeiten, Jahreszeiten und so weiter geprägt. Nur weil wir als Menschen eine begrenzte Lebenszeit haben und unseren Geist und unsere Welt in eine, ausschließlich aus Gründen der Monetarisierung erfundene, enge Taktung zwängen, heißt das noch lange nicht, dass die natürliche Welt uns dabei folgen muss. Denn das tut sie nicht. Die Mechanismen der Physik, Biologie, Chemie und andere arbeiten fern unserer Zwänge und wirken in der realen Welt. Alles andere ist Wunschdenken!

In der Natur gibt es keine Zeit. Es gibt im beobachtbaren Kosmos nur den, durch Umlaufbahn und Eigenrotation der Erde um die Sonne geprägten, Wechsel der Jahreszeiten auf unserem Planeten. Der Zusammenhang mit dem subatomaren Kosmos, der tatsächlich mit unglaublich hoher Frequenz schwingt, ist noch nicht letztlich geklärt. Verglichen mit dem Weltall sind wir vermutlich in einer total irren Geschwindigkeit unterwegs, aber wie geht Vergleich, wenn es keine wirklich objektiven Messpunkte gibt, an denen wir Geschwindigkeit messen können? Auch Lichtgeschwindigkeit können wir nur in Relation zu sich wiederum selbst bewegenden Objekten festmachen! Ein alter Grieche (Archimedes) hat gesagt: „Gib mir einen Punkt, wo ich hintreten kann, und ich bewege die Erde mit einem Hebel“ Bist du jetzt verunsichert, verwirrt, irritiert? Wankt Dein Weltbild gerade ein bisschen? Schön! „Der Weltraum! Unendliche Weiten ….“.

Zurück zur Erde. Durch das Internet ist uns die Synchronizität von Ereignissen erst so richtig bewusst geworden. Kaum ein Wissenschaftler davor hat sich damit beschäftigt oder darüber Erkenntnisse gesammelt. Erst durch das Internetzeitalter kann jeder verstehen, dass irgendwo auf der Erde im Moment gerade 12:00 ist. Und da wir uns über das Internet auch über Kontinente hinweg mit Menschen in anderen Zeitzonen unterhalten können, scheint die Welt ja auch kleiner geworden zu sein. Und das ist ja mittlerweile sogar mathematisch erfassbar: Jeder kennt jeden Menschen auf der Erde über maximal 7 Kontakte. Also kennst du Cristiano Ronaldo, Taylor Swift oder den Papst über 7 Ecken. Also, wenn einen das nicht tröstet ….!

Aber mit diesem Zusammenrücken in einem einzigen globalen Dorf wird auch die Zeit gewissermaßen komprimiert. Denn wenn wir mit der richtigen Geschwindigkeit und in der richtigen Richtung reisen würden, könnte es immer 12:00 Uhr mittags sein. Wir würden zwar altern, aber die Sonne würde immer an der gleichen Stelle stehen. Unser Körper kommt damit allerdings nicht so gut zurecht, denn er ist langfristig nur für das alte Tag/Nacht Spielchen geeignet, dieser alte konservative Spießer. Und jetzt kommen wir an den Punkt, wo es spannend wird.

Es ist sogar in unserer DNA einprogrammiert. In unseren Zellen gibt es ein Protein, das einen Lebenszyklus innerhalb von ca 24h durchläuft, der dann von neuem startet. Und das haben alle unsere Zellen und die unserer Mitgeschöpfe ganz ähnlich. Gestellt wird diese Uhr durch einen kleinen Nervenknoten im Gehirn, den Nucleus Suprachiasmaticus, der aus etwa 20.000 Neuronen besteht. Damit sind wir also gewissermaßen genetisch mit der Rotationsgeschwindigkeit unserer Erde und der Umlaufbahn, um unseren Stern verbunden. Das ist kein bisschen esoterisch! Wir sind also physikalisch nicht nur durch die Schwerkraft, sondern mindestens auch durch die eigene DNA an unseren Planeten gebunden. Sogar die Astronauten an Bord der ISS richten sich im Allgemeinen nach einem 24h Rhythmus, auch wenn sie die Erde alle ca 90min umrunden. Es gibt also eine Art natürlicher Geschwindigkeit, mit der wir uns bewegen können, da Geschwindigkeit ja eine Funktion der Zeit ist (v=s/t).

Wenn wir uns sehr schnell irgendwo anders hinbewegen, speziell auf der Ost/West-Achse, dann spüren wir einen Jetlag, weil unser Körper mit den veränderten Zeiten des Tages nicht mitkommt, und müssen uns am Zielort erst akklimatisieren. Ist bei Nord/Süd nicht so schlimm, fühlt sich aber trotzdem völlig anders an, wenn wir in Südafrika aus dem Flieger steigen. Wir steigen dort ja zu einer vollkommen anderen Jahreszeit aus zu der wir gestartet sind. Wenn wir uns dagegen mit natürlicher Geschwindigkeit bewegen würden, zu Fuß oder mit einem Boot, dann fällt uns der Zeitunterschied gar nicht auf, weil wir uns an die paar Sekunden, die es pro Tag ausmacht leicht anpassen können. Ergo: kein Jetlag! Unser Körper kann sich an die anderen Verhältnisse gewöhnen und wir passen uns über die Wochen, die die Reise dauert, an. So weit so gut!

Diese, gewissermaßen, „natürliche“ Geschwindigkeit verlassen wir aber immer mehr, weil wir immer mehr, wenn auch nur im Geiste, auf dem ganzen Planeten leben als nur an einem Ort. Wir kriegen mit was im hintersten Winkel unseres Planeten passiert, und damit ist das, was dort passiert auch irgendwie in uns präsent zu jeder Zeit und überall. Dieses Gefühl, dass die Sonne niemals untergeht, hat in vielen von uns den Wunsch entstehen lassen, immer alles gleich sofort oder sehr schnell haben zu wollen. Das Klicken auf einen Link im Internet kann deinen Geist in Sekunden woanders hinbringen, aber dein Körper ist immer noch im Hier und Jetzt. Wir bestellen etwas und das soll bitte schön so schnell wie möglich da sein. Ein 3D-Drucker oder ein Replikator, könnten dies in der Zukunft wahrhaftig Wirklichkeit werden lassen. Aber bis dahin müssen wir – warten ….. Diese Trennung von Körper und Geist wurde früher übrigens eher mit dem Tod als mit dem Leben assoziiert. Irgendwas stimmt damit nicht. Oh, ich will das Internet auch nicht missen, aber auf die damit verbundene Hektik und die Verzerrung unserer Wirklichkeit könnte ich gerne verzichten.

Ein Mensch der z.B. in der Landwirtschaft oder im Garten arbeitet hätte mir die Frage mit dem Abnehmen so nie gestellt. Der weiß, wenn ich etwas pflanze, dann dauert es eine Weile, weil die Wachstumsperioden natürlicher Lebewesen inkl. Pflanzen eben langsam sind. Und das gilt ebenso für unseren Körper.

Wenn wir also alles immer schnell, schnell haben wollen, dann vergessen wir den natürlichen Verlauf des Lebens auf der Erde. Änderungen, die tiefgreifend sind, passieren fast nie von jetzt auf nachher. Wenn ein Asteroid auf der Erde einschlägt, ändert sich alles schlagartig. Aber nur aus Sicht unseres Planeten. Der Ort auf unserer Erde, wo er einschlägt, stand vermutlich schon vor Millionen von Jahren fest.

Anders verhält es sich dagegen manchmal mit einer mentalen Transformation, die den Wunsch nach Veränderung erzeugt: die kann in Bruchteilen von Sekunden passieren. Irgendein Neurotransmitter geht aufgrund einer Frage im Gehirn als Erkenntnis über eine Schwelle und schwupps geht eine Kaskade von Impulsen durch dein Gehirn und am Ende steht eine andere Entscheidung als vorher. Aber erst die Umsetzung ist das, was deine neue Realität erzeugt. Vorher ist das alles nur in deinem Kopf! Aber das Umsetzen passiert immer allmählich. Somit stimmt es natürlich: Du bist immer nur eine Entscheidung von deiner neuen Realität entfernt. Aber das Umsetzen ist dennoch an die Physik gebunden.

Und wenn wir uns einer Veränderung unterziehen wollen, von der wir zu 100% überzeugt sind, dann ist es doch auch Teil des Prozesses, dass wir jeden Schritt mit absolut jeder Faser in uns aufnehmen wollen, um ihn so gut wie möglich zu machen. Deswegen ist auch lt. Konfuzius der Weg das Ziel. Der Weg wird nicht länger, aber wir haben mehr davon, wenn wir ihn langsam und in unserer natürlichen Geschwindigkeit gehen! Der Weg wird nur dann länger und härter, wenn wir uns vor lauter Hektik verlaufen, stürzen oder mit etwas kollidieren und wieder neu starten müssen.

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