Teil 1: Du musst dein altes „Ich“ ermorden – aber liebevoll!

Bevor Du jetzt auf die Barrikaden gehst und denkst ich rufe zu Gewalt gegen sich selbst auf, lies bitte den ganzen Post vorher. Dann wirst du verstehen, was ich meine.

Viele Menschen scheitern am Versuch sich zu verändern. Das Problem und die Sachlage sind ihnen meist klar. Der Wunsch ist vorhanden. Dennoch schaffen sie es nicht ein neues Leben anzufangen. Aber immer mal wieder hört man von jemandem, dem es gelungen ist, sich zu transformieren. Mir ist es zum Beispiel glücklicherweise auch gelungen. Das war nicht einfach und hat auch lange gedauert. Aber es ist nachhaltig. Ich war Raucher, habe gerne ein Gläschen zu viel getrunken, war auf der Autobahn notorischer Linksfahrer und hatte einige Kilo (100+ bei 1,80m Größe) zu viel auf den Rippen. Hm, wer mich heute sieht, wird sich das nur schwer vorstellen können.

Der Wunsch alleine ist oft viel zu schwach, um dem Geist ein antrainiertes Denken und Verhalten abzugewöhnen. Wenn wir in zwei verschiedenen Motivationsmodellen, die Weg-Von oder die Hin-zu Irgendwas Motivation denken, sieht das fogendermassen aus:

Hin-Zu-Motivation

  1. Die Attraktivität des Zielzustandes ist vollkommen klar und sinnlich erfahrbar
  2. Diese Attraktivität entfaltet eine so starke Sogwirkung auf dich, dass sie den Verlust alter Gewohnheiten verschmerzbar macht

Oder die Weg-von Motivation

  1. Die Erkenntnis über die eigene Realität ist wirklich schockierend und wahrhaftig
  2. Du schaffst es, eine Lehre daraus ziehen
  3. Du erkennst welche Möglichkeit sich darin verbirgt

In beiden Fällen hast du eine echte Chance dein Leben zu verändern. Ein Wunsch alleine jedoch, ohne eine gewisse emotionale Dringlichkeit, wird nicht genügen. Es geht um nicht weniger als einen Teil deines ICH irgendwie von einem neuen Weg zu überzeugen. Das ist aber nicht so einfach. Denn dann müsste dieser Teil ja zugeben, dass er falsch lag. Um das zu überwinden braucht es die Beweiskraft einer starken Vision (Hin-Zu) oder den Schock (Weg-Von) über die wahre Natur der Realität.

Im ersten Fall wird das zukünftige Ergebnis zum Leitbild aller deiner Entscheidungen und idealerweise sogar völlig unbewusst. Denn jede Entscheidung, die du triffst, fällt genau in diesem Sinne. Das erzeugt oft den Eindruck als würde das Ergebnis dich gravitätisch anziehen. Das kann sehr nachhaltig wirken.

Für den zweiten Fall ist es oft ein stark emotionalisierendes Erlebnis, welches dir einen Moment lang echte Klarheit über deine Realität schenkt. In diesem Moment der Klarheit erkennst du etwas, kannst eine Lehre daraus ziehen und sehen was plötzlich möglich ist. Leider, und das muss ich dazu sagen, sind solche Momente oft mit einem emotionalen Schock verbunden wie dem Verlust eines geliebten Menschen beispielsweise. Und beileibe nicht jeder erkennt das „Geschenk“ darin, wo es doch erst einmal so viel Schmerz bereitet.

Manchmal gelingt es auch durch ein Coaching oder ein besonderes Erlebnis, das große Überwindung kostet, eine ähnliche Transformation zu begleiten. Meine persönliche Transformation wurde eingeleitet als mein Vater starb. Als ich dann, Jahre später, zum ersten Mal bei einer Triathlon Langdistanz über die Ziellinie gegangen bin, wusste ich: Ich hab’s geschafft! Es war zwar noch lange nicht vollendet, aber plötzlich unumkehrbar.

„Du musst dein altes „Ich“ ermorden – aber liebevoll!“ ist eine 3-teilige Serie. Hier die Übersicht der bereits veröffentlichten Teile:

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